Mittwochvormittag, stellten Landesrat Martin Eichtinger und Meinungsforscher Peter Filzmaier vom Institut für Strategieanalysen im Rahmen einer Pressekonferenz im Schaugarten des Museum Niederösterreich eine repräsentative Umfrage zur Bedeutung der Umweltbewegung „Natur im Garten“, zu deren nachhaltigen Einfluss und zum Gärtnern in Niederösterreich vor.
„Seit über 20 Jahren bedeutet ökologisches Gärtnern im privaten und öffentlichen Bereich, einen konkreten Beitrag zu Klima-, Umwelt- und Artenschutz zu liefern“, begann Landesrat Eichtinger, „und dass wir sehr viel tun, zeigen unsere jährlichen Bilanzen. So haben wir im vergangenen Jahr beispielsweise für jede Niederösterreicherin und jeden Niederösterreicher im Zuge der Aktion Blühwiesen einen Quadratmeter Blühwiese ansäen können.“ Weiters seien 18.000 ,Natur im Garten´-Plaketten für private Gärten verliehen und 42.000 Kontakte am ,Natur im Garten´-Telefon angenommen worden. Ebenso würden drei Viertel aller Gemeinden mittlerweile keine chemisch-synthetischen Dünger, Pflanzenschutz oder Torf verwenden.
Eichtinger weiter: „Viele positive Rückmeldungen haben unseren Weg der letzten 20 Jahre immer wieder bestätigt und ich möchte vorausschicken, dass die Umfrageergebnisse begeistern. Sie zeigen, dass Natur im Garten vor 20 Jahren ein kleines Samenkorn war, dass in der Zwischenzeit ganz groß aufgegangen und ein großer Baum geworden ist, der im Land fix verwurzelt ist, viele Äste und Verzweigungen in allen Gemeinden und Bezirken hat und viele unserer Landsleute begeistert. Niederösterreich ist das ökologische Gartenland Nummer Eins in Europa“.
Anschließend präsentierte Filzmaier die Umfrage zur ,Natur im Garten´-Bewegung. Die Zielgruppe war eine repräsentative Stichprobe aus 600 Personen der niederösterreichischen Wohnbevölkerung ab 16 Jahren. „Wir haben in den fünf großen Themenbereichen von ,Natur im Garten´ abgefragt: die Nutzung des privaten Grünraumes (Garten, Terrasse, Balkon), die Meinungen zum öffentlichen Grünraum (Parks, Kinderspielplätze, usw.), zur Praxis in Bezug auf das Gärtnern ohne schädliche Stoffe, zum Aspekt des Klimawandels beim Gärtnern und Fragen zur Marke ,Natur im Garten´ selbst.“
Nur sieben Prozent der niederösterreichischen Bevölkerung hätten keinen privaten Grünraum und „mehr als ein Drittel halten sich seit Corona besonders im Garten auf, weil es für die Menschen ein Ort der Erholung und des Ausgleichs und ein Ausdruck des Heimatgefühls ist.“ In Bezug auf die öffentlichen Grünräume seien neun von zehn der Befragten zufrieden und vergeben die Schulnote Zwei. „86 Prozent der Befragten halten naturnahe Pflege der öffentlichen Grünräume – also Pflege ohne Einsatz von Gift, Torf oder leicht löslichen Kunstdüngern – für sehr wichtig oder wichtig, besonders hoch ist hier der Anteil der Frauen“, so Filzmaier. In sehr hohem Ausmaß würden die Befragten bewusst auf den Klimawandel bedacht sein, unter anderem durch Nutzung von Regenwasser oder Augenmerk auf richtige Beschattung. In Bezug auf die Marke ,Natur im Garten´ wurde am zweithäufigsten die „inhaltliche Absicht dieser Bewegung (ohne Einsatz von Chemie, gesunder Garten)“ genannt. Fast drei Viertel halten vor allem die Schaugärten für sehr wichtig, um sich dort Anregungen für den eigenen Garten zu holen. Mehrheitlich fänden die Befragten ,Natur im Garten´ bewusstseinsbildend in Bezug auf ökologisches Gärtnern und besonders erfreulich, so Filzmaier: „Die Mehrheit der Befragten sagt, ,Natur im Garten´ hat für mich zu einer besseren Lebensqualität geführt.“
Derzeit ist „Natur im Garten“ im Rahmen der „Blühsterreich-on-Tour“ bei 16 Bauern- und Wochenmärkten in Niederösterreich unterwegs und möchte für die Gemeinden die Betreuung online und vor Ort noch weiter ausbauen. Außerdem wird sich die Umweltbewegung noch konsequenter dem Thema „Torffreies Garteln“ widmen.
Quelle Amt der NÖ Landesregierung am 14. Juli 2022 um 08:13 Uhr