Überall krabbelt und zirpt es, denn: Die Heuschrecken sind unterwegs! Die Hüpfer hört man vor allem auf Wiesen und an Feldrainen, aber auch in Parks, Gärten und Büschen singen. Ihnen kommt die viele Wärme und Trockenheit im Sommer nicht nur zugute, sie sind auch darauf angewiesen.
Am besten beobachten kann man die grünen und braunen Hüpfer im August und September, weil in dieser Zeit alle Arten mit ihrem Gesang auf sich aufmerksam machen. Sie knirschen mit ihren Mundwerkzeugen, trommeln mit ihren Beinen oder reiben ihre Deckflügel aneinander oder gegen ihre Hinterbeine. Dabei sind es in erster Linie die Männchen, die man singen hört. Ihr Gesang dient dem Zweck, Weibchen zur Paarung anzulocken, aber auch ihr Revier gegen Konkurrenten zu verteidigen. In Österreich gibt es rund 140 verschiedene Arten, jede hat ihr eigenes charakteristisches Zirpen, Knarren oder Rattern. Bei uns kommen Heuschrecken von den niedrigen Tallagen bis hin zu den alpinen Bergregionen, und von den moorigen Landschaften bis zu den Steppgebieten vor, wobei im Osten und Süden die Artenvielfalt besonders groß ist.
Heuschrecken beobachten und melden!
Naturbeobachtungen sind ein wichtiges Instrument, um die Welt der Tiere und Pflanzen bewusst wahrzunehmen und zu verstehen. Um den Wissensstand über die sommerlichen Hüpfer zu erweitern, bittet der Naturschutzbund vor allem Sichtungen zwei besonderer Arten auf naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App zu melden:
Die Grüne Strauchschrecke (Eupholidoptera schmidti) ist noch wenig bekannt, da sie erst in den vergangenen Jahren nach Österreich eingewandert ist und sich im Osten des Landes ausbreitet. Die Schrecke erkennt man durch ihre meist hellgrüne Grundfärbung sowie an der breiten, schwarzen Seitenbinde, die sich von der Fühlerbasis über die Augen erstreckt und auf den Halsschild-Seiten fortsetzt.
Die Lauchschrecke (Mecostethus parapleurus) ist österreichweit zu finden, allerdings gibt es noch ein paar Lücken in unseren Verbreitungsdaten. Sie ist hellgrün, gelblich bis bräunlich gefärbt und kann am besten an ihrer scharf abgegrenzten, schwarze Binde, die vom Auge ausgehend über den Halsschild bis in die erste Flügelhälfte verläuft, erkannt werden. Die Lauchschrecke wird in der Roten Liste als „nahezu gefährdet“ eingestuft.
Foto-Tipp: Langsam annähern, sonst hüpft‘s
Beim Beobachten von Heuschrecken gilt grundsätzlich: Einfach vom Gesang leiten lassen. Dennoch ist es ratsam, behutsam vorzugehen, denn, wie ihr Name schon verrät, erschrecken die Tiere leicht, springen oder fliegen gar davon. Sind sie erstmal davon gehüpft, ist es nicht so einfach, die Schrecken wieder aufzuspüren. Große oder einfarbig grüne Heuschrecken fotografiert man am besten von oben, um ihre Muster zu erkennen. Hüpfer mit langen Fühlern hingegen sollte man lieber von der Seite ablichten. Wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, ist es eine gute Idee, die Tiere aus verschiedenen Blickwinkeln zu fotografieren – das erleichtert die eindeutige Bestimmung ungemein!
Quelle Naturschutzbund Österreich am 24. August 2023 um 09:13 Uhr