Jahr für Jahr geschehen durch den allzu leichtfertigen und sorglosen Umgang mit Grillgeräten schwere Unfälle und Brände. Laut Statistik liegt die Zahl der Grillunfälle bei 4.000 bis 5.000 pro Jahr. Insbesondere sind oftmals schwere Verbrennungen mit lebenslangen Folgen zu beklagen, wenn leicht bekleidete Personen beim unsachgemäßen Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten durch Stichflammen verletzt werden.
Folgende Punkte sollten Sie beachten:
Halten Sie Kinder vom Feuer fern! Gehen Sie verantwortungsbewusst und vorbildlich mit dem Grillfeuer um und seinen Sie somit Vorbild für andere.
- Finger weg von „Brandbeschleunigern“ „Spiritus, Benzin, Verdünnungen) – Es schmeckt auch nicht gut!
- Verwenden Sie handelsübliche und zugelassene Grillanzünder laut Anleitung.
- Schütten Sie niemals Benzin, Spiritus oder andere brennbare Flüssigkeiten auf die Grillkohle! Es droht die Gefahr einer Stichflamme oder Verpuffung!
- Verwenden Sie Alu-Grilltassen, damit das abtropfende Fett und Öl sich nicht auf der Glut entzünden kann.
- Grillen Sie nur unter freiem Himmel (nicht auf Balkonen etc.) und mit ausreichendem Abstand (mindestens 5 Meter) zu brennbaren Materialien!
- Grillen Sie nicht im Wald bzw. Waldrand und auf sonstigen trockenen Freiflächen. Benutzen sie im öffentlichen Raum nur ausgewiesene Grillplätze.
- Stellen Sie den Grill kippsicher(auf ebenen Flächen) auf!
- Schütten Sie keine heiße Grillkohle in Müllbehältnisse, Komposthaufen oder auf Rasenflächen. Entsorgen Sie die Asche möglichst erst am folgenden Tag und nach einer abschließenden Kontrolle.
- Lassen Sie Ihr Grillfeuer nie unbeaufsichtigt!
Durch starken Wind kann ein Funkenflug entstehen und Gebäude, Büsche und Gras in Brand setzten. Löschen Sie bei aufkommendem Wind (sobald Funkenflug entsteht) und nach dem Grillen die Glut ab! Verwenden sie möglichst kein Wasser als Löschmittel, da schlagartig große Mengen Wasserdampf entstehen und dadurch die Gefahr der Verbrühung entsteht. Verwenden sie vorzugsweise Erde oder Sand um die Glut damit abzudecken.
Was bei professionellen Grill-Meistern nicht fehlen sollte:
- Arbeitshandschuhe
- ein bereitgestellter Kübel mit Wasser oder einen Feuerlöscher (für die Brandklasse A)
- Grillbesteck mit Holzgriffen
- Alu-Grilltassen
- passender Deckel (z.B. bei „Kugel-Griller“)
Erste Hilfe bei Brandverletzungen
Quellen: BVS – Brandverhütungsstelle für OÖ
AUVA-Unfallkrankenhaus Linz
1. Löschen bzw. Ersticken der Flammen
- „Drop and roll“ also Rollen des brennenden Opfers auf dem Boden.
- oder: Einwickeln des Opfers in nicht-synthetische Decken.
- oder: Löschen mittels Wasser oder Feuerlöscher.
2. Kühlung der Brandwunden
- Entfernung wärmehaltiger Kleidung.
- Ggf. sofortige Kühlung von festsitzender Synthetikkleidung
- Bei kleineren Verbrennungen kann die Kühlung durch eine Kaltwasserdusche erfolgen. Die Wassertemperatur sollte 15°C nicht unterschreiten. Eine Unterkühlung des Patienten muss unbedingt vermieden werden!
- Auflage von wassergetränkten Tüchern oder noch besser:
- Verwendung von sog. „Rettungsdecken“
3. Versorgen bzw. Verbindung von Brandwunden
… um das Austrocknen der betroffenen Hautteile zu verhindern:
- Auflage von nicht haftenden, sterilen Verbänden (Aluminiumauflage) oder wenn nicht vorhanden:
- Auflage einer (zumeist keimarmen) Frischhaltefolie
Quelle Freiwillige Feuerwehr Deutsch-Wagram am 19. Mai 2019 um 13:44 Uhr aktualisiert am 18. Juli 2022