Nach einer kurzen Pause kehrt der Sommer wieder zurück und die Hitze zieht nicht nur uns zum kühlen Nass. Die Tierwelt ist jetzt besonders auf Trinkmöglichkeiten angewiesen. Während längerer Hitzeperioden trocknen viele natürliche, kleine Wasserstellen aus. Wildtiere sind dann verstärkt auf der Suche nach überlebenswichtigen Trinkstellen. Swimmingpools und Teiche mit steilem Ufer oder offene Regentonnen können ihnen dabei zum tödlichen Verhängnis werden. Denken Sie deshalb daran, lebensrettende Ausstiegshilfen zu installieren und offene Wasserstellen abzusichern. „Safety first“ gilt auch im Garten, dem Arbeitsplatz unserer Nützlinge, damit Igel und Co. im Ernstfall lebensrettende Hilfe zur Verfügung steht.
„Auch Kellerabgänge, offene Licht- oder Lüftungsschächte, Regenrinnen und Kamine können für Wildtiere zur Falle werden. Bei Kellerabgängen bzw. hohen Stufen können seitlich auf jeder Stufe platzierte, raue Ziegelsteine, welche die Kletterhöhe halbieren, Abhilfe schaffen. Gefahrenquellen wie Licht- oder Lüftungsschächte, Regenrinnen und Kamine können durch die Abdeckung mit einem engmaschigen Gitter entschärft werden“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.
Igelfit – Mach mit!
Nutzen Sie die Ferienzeit und machen Sie Ihren Garten gemeinsam mit der Familie igelfit. Gestalten Sie Ihren Garten einladend für unsere beliebten Stachelritter und pflegen Sie Ihr grünes Reich im Sinne von Mensch und Tier ökologisch – ohne chemisch-synthetische Pestizide, Kunstdünger und frei von Torf. Infos rund um den Igel und zahlreiche „Igelfit-Tipps“ finden Sie im Infoblatt „Der Igel – wild und nützlich“ zum kostenlosen Download unter www.naturimgarten.at/infoblaetter
Ausstiegshilfe selbst bauen
Wichtig für den Bau einer Ausstiegshilfe sind: griffige Oberfläche, leicht zu bewältigende Steigung von 30° bis maximal 50°, eine Eintauchtiefe von mindestens 10 cm (damit z.B. Igel auch mit den Hinterbeinen Fuß fassen können) und eine stabile Fixierung am Beckenrand (Kippschutz!). Bringen Sie bei rechteckigen Becken stets zwei Ausstiegshilfen in der Beckenecke (also je eine pro Längsseite, jeweils in entgegengesetzter Schwimmrichtung), parallel ausgerichtet und bündig zur Beckenwand, an.
Für die Ausstiegshilfe werden auf ein mindestens 30 cm breites Hartholzbrett in Abständen von 10 cm kleine Holztrittstege genagelt. Der erste Trittsteg soll bündig mit dem Brett abschließen, damit die Tiere unter Wasser gleich Halt finden können. Das wird für ein zweites, kürzeres Brett wiederholt. Die Länge der Bretter muss nach entsprechender Gegebenheit vor Ort gewählt werden. Wichtig ist, dass die fertige Konstruktion eine leicht zu bewältigende Steigung von 30° bis maximal 50° aufweist und mindestens 10 cm ins Wasser eintaucht. Beide Teile werden dann mit zwei entsprechend stumpfen Winkeln (z.B. Winkelverbinder 135°) verschraubt. Je nach Gegebenheit wird das Ende der Ausstiegshilfe am Ufer mit Ziegelsteinen beschwert oder anderweitig sicher fixiert, denn das Holz hat anfangs noch einen starken Auftrieb und auch ein seitliches Kippen der Konstruktion wird so verhindert.
Das entsprechende Video zum Gartentipp finden Sie unter: www.naturimgarten.at/videotipp-igelschutz
Decken Sie auch Regenwassertonnen stets mit einem Deckel ab. Die Abdeckung bewahrt Tiere, welche die Wassersammelstelle zum Trinken nutzen würden, zuverlässig vor dem Hineinfallen und Ertrinken und beugt zudem der Vermehrung von Gelsen vor.
Quelle Natur im Garten am 12. August 2024