„Landtag im Land“ informiert sich über das wichtige Bewässerungssystem des Weinviertels
St. Pölten (OTS/NLK) – Im Rahmen von „Landtag im Land“ besuchen Abgeordnete aller im NÖ Landtag vertretenen Parteien regelmäßig Einrichtungen, für welche der Landtag für die Schaffung der Rechtsgrundlagen und der Finanzierung verantwortlich zeichnet. Dieses Mal ging es zum Marchfeldkanal – dem wichtigen Bewässerungssystem des südlichen Weinviertels. Im Betriebsgebäude der Betreibergesellschaft des Kanals in Deutsch-Wagram sowie direkt beim Kanal wurden die Landtagsabgeordneten über die vielfältigen Funktionen des Marchfeldkanals informiert.
Landtagspräsident Karl Wilfing betonte die Bedeutung des Marchfeldkanals für die gesamte Region: „Eine gesicherte Wasserversorgung ist für Bevölkerung und Landwirtschaft eine der großen Zukunftsfragen des Landes. Der heurige Sommer zeigt wieder, wie wichtig eine gesicherte Zufuhr von Wasser für das Marchfeld ist, um auch zukünftig hochwertige landwirtschaftliche Produkte auf den Markt bringen zu können. Darüber hinaus hat sich der Marchfeldkanal zu einem Naherholungsgebiet entwickelt, das auch wichtige ökologische Funktionen erfüllt.“
Der Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal, Wolfgang Neudorfer, sowie Ludwig Lutz, Leiter der Gruppe Wasser im Amt der NÖ Landesregierung, informierten die Abgeordneten über den Betrieb des Marchfeldkanals und über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse der Region, insbesondere über die Entwicklungsmöglichkeiten der landwirtschaftlichen Bewässerung.
Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt war dem Thema Bodenerosion gewidmet, die durch extreme Starkregenereignisse in den vergangenen Jahren verstärkt zu Problemen geführt hat. Hermann Schultes, vormals Präsident der NÖ Landeslandwirtschaftskammer, und Lorenz Mayr, Landwirt aus Steinabrunn, präsentierten Konzepte der Landwirtschaft, um den wertvollen Ackerboden möglichst vor Abschwemmung zu schützen.
Durch den Besuch wurde den Landtagsabgeordneten die Bedeutung der Wasserversorgung für diese Region, die auch als heimische „Kornkammer“ bezeichnet wird, vor Augen geführt.
Das Marchfeldkanalsystem besteht im Kern aus einem ca. 100 km langen, künstlich gestalteten Gewässernetz, das sich aus Marchfeldkanal, Rußbach, Obersiebenbrunner Kanal und Stempfelbach zusammensetzt. Mit diesen Gewässern wird Donauwasser in das Marchfeld geführt und verteilt. Die Wassermengen werden über acht Wehranlagen gesteuert. Auch ein Wasserkraftwerk ist Teil der Anlage. Das gesamte Gewässersystem wurde nach ökologischen Grundsätzen gestaltet und bildet so einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Das Kanalsystem hat sich auch als beliebtes Naherholungsgebiet etabliert, beispielsweise verlaufen Radwege entlang des gesamten Kanals.
Der Betrieb und die Instandhaltung der baulichen Anlagen, sowie die Pflegearbeiten an den Gewässern werden von der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal geleistet. Der Betrieb wird großteils durch das Land Niederösterreich finanziert, das dafür jährlich rund 1,9 Millionen Euro bereitstellt.
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Quelle OTS PRESSEAUSSENDUNG am 21. August 2019 um 08:50 Uhr
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