Die Stromkosten steigen und ein Klimagerät zieht noch den letzten Cent aus dem Börserl. Rollos runter und konsequentes Lüften in der Nacht hilft − und im Notfall lieber einen Ventilator anschaffen als ein Klimagerät! Tipps für den Sommer gibt DIE UMWELTBERATUNG im Infoblatt „Cool durch den Sommer“ auf www.umweltberatung.at/cool-durch-den-sommer
Um die Hitze draußen zu lassen, braucht es ganz einfache Maßnahmen: bei Tag die Rollos runterziehen, Fenster schließen und in der Nacht, wenn es draußen kühler ist als drinnen, quer durch die Wohnung gut durchziehen lassen. Die Kosten für die Montage von außenliegenden Sonnenschutzsystemen übernimmt die Stadt Wien zu 50%, die Fördersumme ist mit 1.500€ gedeckelt. „Wenn aber bei Hitzewellen trotz allem die heiße Luft im Raum steht, ist es besser, sich nicht zum Kauf eines Klimagerätes verleiten zu lassen und den Luftschlauch der Anlage beim gekippten Fenster rauszuhängen, sondern einen Ventilator anzuschaffen“, rät Energieberater Claus Hollweck von DIE UMWELTBERATUNG.
Vorteile von Ventilatoren
Der Ventilator verbraucht nur einen Bruchteil der Energie, die eine Klimagerät verbraucht. Er sorgt dafür, dass die Hitze im Raum nicht steht. Die Luft, die an der Haut vorbeistreicht, bewirkt, dass sich dieselbe Temperatur kühler anfühlt. Ein weiterer großer Vorteil: Ventilatoren heizen nicht wie Klimageräte die Umgebungsluft vor dem Fenster noch stärker auf. Es gibt auch Ventilatoren, die Wasser versprühen. Durch die Verdunstung wird der Luft Wärme entzogen, die Raumluft fühlt sich weniger heiß an.
Die Stromfresser: Klimageräte
Es zwei verschiedene Arten von Klimageräten, die im Raum aufgestellt werden − sogenannte mobile Klimageräte (auch Monoblockgeräte oder Kompaktanlagen) und Splitgeräte. Bei mobilen Klimageräten wird die warme Luft im Regelfall mit einem Schlauch z.B. durch ein gekipptes Fenster abgeleitet. Diese Geräte sind in der Anschaffung günstiger als Splitgeräte, aber im Betrieb ineffizient, da sie die Wärme nur schlecht ableiten können.
Splitgeräte sind fix verbaut und bestehen aus zwei Teilen, die miteinander verbunden sind: Ein Wärmetauscher ist im Raum montiert und ein Kompressor an der Außenseite des Gebäudes. In der Anschaffung sind Splitgeräte teurer als mobile Klimageräte, aber im Betrieb deutlich stromsparender. Für den Einbau dieser Geräte ist Fachpersonal notwendig und der*die Eigentümer*in muss dem Einbau zustimmen.
Ein Rechenbeispiel
- Ein mobiles Klimagerät zur Kühlung eines Wohnzimmers (ca. 25m²) hat eine elektrische Leistung von durchschnittlich 1 kW. Ist die Anlage also 8 Stunden in Betrieb, verbraucht man 8 kWh Strom. Bei derzeitigen Strompreisen sind das pro Betriebstag ca. 2,80 €. Bei 60 heißen Tagen mit 8 Betriebsstunden wären das ca. 170 € zusätzliche Stromkosten pro Sommer. Die Energiekosten bei einem Splitgerät sind um ca. 40-50% geringer, sie liegen also bei ca. 90 € pro Sommer.
- Ventilatoren brauchen im Mittel um ca. 95% weniger Strom als ein mobiles Klimagerät. Die Energiekosten für einen Ventilator betragen durchschnittlich 7 € pro Sommer, wenn er an 60 Tagen läuft.
Begrünte Gebäude sind cooler
Der Sommer ist ein guter Zeitpunkt, um längerfristige Begrünungsmaßnahmen zu planen. Dach-, Fassaden- und Innenhofbegrünungen kühlen nicht nur den Außenraum, sondern können auch zur Kühlung von Innenräumen um mehrere °C beitragen. Die Errichtungskosten dieser Begrünungsmaßnahmen fördert die Stadt Wien zu 100% bis zu einem Maximalbetrag von 20.200 EUR.
Dem Körper Gutes tun
Leichte Kost mit viel Gemüse essen und reichlich Wasser trinken, tut im Sommer gut. Wasser hilft nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich: ein feuchtes Tuch in den Nacken legen, ein kühles Fußbad nehmen, die Armbeugen in kaltes Wasser tauchen und lauwarm duschen. Im Raum aufgehängte feuchte Tücher oder die Wäsche am Wäscheständer sorgen für angenehmere Luft, weil die Verdunstung der Luft Wärme entzieht.
Vorteilhaft kleiden
Das Material der Kleidung ist im Sommer nicht egal. Kleidung aus Naturfasern ist wesentlich luftiger als solche aus Kunstfasern. Besonders angenehm auf der Haut ist Leinen. Hingegen kann Kleidung aus synthetischen Fasern im Sommer einen Hitzestau verursachen. Man schwitzt noch stärker und der Schweiß bleibt am Körper, da Polyester kaum Feuchtigkeit aufnehmen kann. Der Schweiß wird dort von Bakterien zersetzt, das führt zu unangenehmen Gerüchen.
Quelle DIE UMWELTBERATUNG am 15. Juni 2021 um 10:14 Uhr