Die aktuell warmen Temperaturen lassen den Herbst weiterleben, der Winter scheint noch weit entfernt zu sein. Aber die letzten Jahre haben uns gelehrt: Heute noch warm und herbstlich, ist es morgen plötzlich Winter mit Schnee und eisigen Temperaturen.
Es ist jetzt hoch an der Zeit fürs Einwintern von frostempfindlichen Pflanzen und für den Rückschnitt von winterharten Stauden und Gehölzen. Wer unsere wildlebenden tierischen Mitbewohner*innen, etwa Igel und Wintervögel, unterstützen mag, sollte damit auch rasch beginnen.
Der Frost lässt sich nicht pflanzen
Noch kitzeln uns tagsüber warme Sonnenstrahlen, auch wenn es in der Früh schon kühl ist, die Wiese feucht, die Wege voll von abgefallenen Blättern. Der Winter kündigt sich an und es gibt noch viel zu tun. Kälteempfindliche Pflanzen am Balkon oder im Garten sollten schön langsam in Sicherheit gebracht werden. Jetzt heißt es, den Topf an eine geschützte Stelle zu tragen oder Angewurzeltes warm in geeignetes Material einzuschlagen.
Blumenzwiebel für den Frühling sollten auch rasch unter die Erde gebracht werden. Am besten heimische Pflanzen und Saatgut in Bio-Qualität. Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten sind im Frühling dankbar für Krokus, Traubenhyazinthe oder andere Frühblüher mit ungefüllten Blüten.
Obstgehölze können ebenfalls noch in Form gebracht werden, mit weniger Blättern ist der Schnitt auch gleich einfacher, da der Verlauf der Äste besser ersichtlich ist. Ein paar der abgeschnittenen Äste können, zusammen mit abgefallenem Laub, an einer ruhigen Ecke im Garten platziert werden. So ein gemütliches Versteck wird gerne von Igeln für die Winterruhe benutzt oder auch z.B. von Marienkäferln. Bitte im Frühling mit dem Wegräumen warten, bis die Wintergäste wieder ausgezogen sind!
Service für Wintervögel
Nicht alle Vögel fliegen über den Winter in den sonnigen Süden. Zahlreiche unserer gefiederten Sangeskünstler*innen sind Standvögel, bleiben also den Winter über hier. Dazu zählen Amsel, Meise, Haussperling oder Buchfink. Aber auch Stieglitz, Rotkehlchen, Hausrotschwanz oder Specht freuen sich über winterliche Zuwendungen am Futterhäuschen.
Ebenso abwechslungsreich wie die Arten in der Vogelschar, sind auch die Futtervorlieben. Am besten wird ein buntes Gemisch angeboten, wo jeder Vogelgusto gestillt werden kann. Auf der Speisekarte sollten stehen: Nüsse und Samen, wie Sonnenblumenkerne, Rosinen und Apfelringe als bevorzugtes Weichfutter, Fettfutter wie Meisenknödel oder –ringe. Letztere können aus Kokosfett und Körnern auch einfach selbst gebastelt werden.
Aber Achtung: Auch wenn der Tisch gut gedeckt ist, auch die Vögel sind wählerisch und – ranzige Körner bleiben meist übrig. Deshalb lohnt es sich beim Vogelfutterkauf auf Qualität zu achten, vieles gibt es in Bio-Qualität und aus heimischem Anbau. Bei Meisenknödeln oder Nüssen bitte auf Produkte in Netzen verzichten und lieber Spender oder Vogelhäuschen verwenden. Es besteht sonst die Gefahr, dass sich die Meisen oder Spatzen in den Netzen verfangen und verletzen können.
Igel im Winter gesehen – was tun?
Igel begegnen uns auch jetzt noch ab und zu, sie igeln sich erst ab einer konstanten Temperatur von ca. 6° C für den Winter ein. Die wärmeren Temperaturen locken sie teils doch noch zur Futtersuche hervor. Gesichtete Igel werden gerne von besorgten Finder*innen gerettet. Meist ist das aber gar nicht notwendig, nur, wenn die Tiere weit unter 500 Gramm Gewicht haben oder augenscheinlich verletzt sind. Solche Exemplare können beim Wildtierservice der Stadt Wien gemeldet oder abgegeben werden. Größere und gesunde stachelige Gesell*innen sollen lieber an ihrem Platz in der Natur belassen werden.
Das Wildtierservice der Stadt Wien kann telefonisch oder per E-Mail kontaktiert werden und bietet eine Wildtierfundbox an, bei der in Wien aufgefundene verletzte Tiere fachkundigen Tierpflegerinnen und Tierpflegern übergeben werden können:
- Wildtier-Hotline täglich erreichbar von 7:30 bis 22 Uhr unter +43 1 4000-49090
oder unter wildtiere@ma49.wien.gv.at.
- Infos und Öffnungszeiten Wildtierfundbox unter www.wildtierservice-wien.at.
- außerhalb dieser Zeiten kann in Notfällen der technische Permanenzdienst der Stadt Wien unter +43 1 4000-8280 angerufen werden.
Mehr Informationen zum Leben der Igel in Wien und gratis-Folder (auch zum Herunterladen) unter www.umweltschutz.wien.gv.at/naturschutz/biotop/igel.html.
Falls Sie ein verletztes Wildtier (Igel, Reh, Vogel oder der gleichen) finden, bitte die Eulen – und Greifvogelstation Haringsee informieren. Notfallnummer 0664/3404530
Quelle APA OTS am 13. November 2022 um 08:11 Uhr