Der Naturschutzbund sammelt Vogelbeobachtungen an Futterstellen

Daraus abgeleitete Bestandstrends bilden die Basis für Schutzmaßnahmen

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© Sylvia Marchart

Vielen Wildvogelarten in Europa geht es schlecht, ihre Bestände werden immer kleiner. Für zielgerichtete Schutzmaßnahmen braucht es umfassende Informationen über die aktuelle Verbreitung der einzelnen Vogelarten. Naturschutzbund und Fressnapf rufen deshalb gemeinsam zum Melden von Vogelbeobachtungen im Garten oder am Futterhäuschen auf, um so ihre gemeinsamen Vogelschutzprojekte noch besser umsetzen zu können. Beobachtungen sollen auf naturbeobachtung.at gemeldet werden. Unter allen Meldungen bis Weihnachten werden Preise verlost.

Die Bestände von Vögeln sind in Europa in den letzten 40 Jahren um ein Viertel zurückgegangen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie*, die Beobachtungsdaten zu 170 häufig vorkommenden Vogelarten an mehr als 20.000 Standorten in 28 europäischen Ländern ausgewertet hat. Dabei ist der Rückgang nicht überall gleich stark: Vögel, die Ackerland als Lebensraum bevorzugen, waren mit einer Bestandsreduktion von fast 57 Prozent besonders betroffen. Aber auch die Vögel im Siedlungsraum sind um knapp 28 Prozent weniger geworden. Diese Daten lassen sich sehr gut auch auf die Situation in Österreich umlegen. Hauptursache für den Rückgang sind intensive Landwirtschaft, Bodenversiegelung und auch die Klimaerwärmung.

Um noch ein klareres Bild zu erhalten, wie es um die Bestände der Vögel im Siedlungsraum steht bzw. wie sich diese entwickeln, arbeiten Naturschutzbund und Fressnapf seit 2019 zusammen. Dabei werden Daten zum Vorkommen und zur Verbreitung von Wildvögeln in Österreich gesammelt. Der Naturschutzbund lädt dazu Hobbyforscher*innen ein, Sichtungen von Vögeln im Garten oder am Futterhäuschen über seine Plattform naturbeobachtung.at bzw. die gleichnamige App zu melden. Damit können längerfristig Bestandstrends unserer Singvögel im Winter erkannt werden, was wiederum als Basis für Schutzmaßnahmen dient. Über 300.000 Vogelbeobachtungen konnte der Naturschutzbund auf diese Weise bereits sammeln. Die häufigsten gemeldeten Vogelarten sind dabei Amsel, Kohlmeise und Blaumeise.

Unter allen Teilnehmenden, die in der Zeit vom 1. bis 24. Dezember ihre Vogelbeobachtungen auf www.naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App melden, werden Vogelfutterhäuser, Futtersäulen, Fressnapf-Gutscheine und Vogelbestimmungsposter verlost.

Die Onlineplattform www.naturbeobachtung.at und die gleichnamige App liefern seit 2006 wichtige Erkenntnisse über den Ist-Zustand der heimischen Natur und dokumentieren deren Entwicklung. Über die Plattform und die App können Sichtungen von Pilzen, Pflanzen und Tieren hochgeladen und von Expert*innen bestimmt werden. Die Meldenden werden mit dem Teilen ihrer Beobachtungen zu Hobbyforscher*innen – sogenannten „Citizen Scientists“ – und liefern wertvolle Informationen zum Vorkommen von Arten als Datengrundlage für wissenschaftliche Analysen.

*Stanislas Rigal und Vincent Devictor vom Institut des Sciences de l’Évolution de Montpellier (ISEM) im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“.

Quelle Naturschutzbund Österreich am 28. November 2023


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