Das Elektroauto im Faktencheck

ÖAMTC: Mobilitätsclub beantwortet Fragen zu Reichweite, Lademöglichkeiten und Förderungen

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Das Elektroauto im Faktencheck

Knapp 21.000 Elektroautos waren Ende 2018 in Österreich laut Statistik Austria angemeldet. Auch wenn Verbreitung und Akzeptanz stark zugenommen haben – vor zehn Jahren lag der Bestand in Österreich noch bei 146 E-Autos – herrscht bei den Konsumenten nach wie vor eine gewisse Unsicherheit, die ein größeres Plus bei den Neuzulassungen verhindert. Der ÖAMTC hat sich als moderner Mobilitätsclub die wichtigsten Fragen rund um das Elektroauto angesehen und gibt sachliche und verlässliche Antworten zu Themen wie Reichweite, Ladung, Sicherheit und Umweltfreundlichkeit.

  • Wie hoch ist die Reichweite eines E-Autos? „Grundsätzlich hängt die Reichweite sehr stark von Fahrer und Außentemperatur ab. Eine bedeutende Rolle spielt natürlich auch die Größe der Batterie: Je größer, desto weiter kommt man“, erklärt ÖAMTC-Cheftechniker Thomas Hametner. Weil die Akkugröße gleichzeitig maßgeblich für den Anschaffungspreis ist, sieht der ÖAMTC den breiten Einsatz von E-Autos eher im Stadtverkehr, wo kleinere und damit günstigere Batterien ausreichen.
  • Muss ich beim Fahren etwas beachten? Zunächst sollte man checken, ob der Ladezustand ausreichend für die Fahrstrecke ist. Ist man unterwegs, fährt sich ein E-Auto einfach und angenehm. Schalten ist nicht notwendig, die ganze Kraft des Motors steht bei jeder Drehzahl und Geschwindigkeit voll und mit maximalem Drehmoment zur Verfügung. „Der größte Unterschied zum herkömmlichen Fahrzeug liegt in der Rekuperation, also der Rückgewinnung von Bewegungsenergie. Wenn man den Fuß vom Fahrpedal nimmt, verzögert das Fahrzeug und die daraus gewonnene Energie lädt den Akku. Bei vorausschauender und geschickter Fahrweise kommt man so mit relativ wenig Bremsen aus“, sagt der ÖAMTC-Experte.
  • Wo kann ich mein E-Auto laden? Unterwegs lädt man an einer E-Ladesäule. Weil die Anzahl der Ladepunkte deutlich geringer ist als die der herkömmlichen Tankstellen, muss die Fahrt genauer geplant werden. „Auch zuhause kann man laden. Grundsätzlich ist das an jeder Steckdose möglich, dauert allerdings – je nach Ladeleistung – entsprechend lang“, weiß Hametner. Sinnvoller ist daher eine Wallbox, die man vom Elektriker installieren lässt. Kostenpunkt: Zwischen 600 und 1.000 Euro. Eigenheim-Besitzer sind bei der Ladung zuhause im Vorteil – wer hingegen im Mehrparteien-Haus wohnt, hat es schwerer, weil meist Genehmigungen von Behörden, Hausverwaltung, anderen Mietern, Wohnungseigentümern etc. erforderlich sind, was sich auch noch von Bundesland zu Bundesland unterscheidet.
  • Was kostet mich das Laden? Die Kosten hängen davon ab, wo man sein Auto auflädt. Daheim lädt es sich mit rund 20 Cent pro Kilowattstunde sehr günstig. Unterwegs ist man hingegen von verschiedenen Anbietern und Gegebenheiten abhängig. Hametner: „Manche Anbieter verrechnen nach Ladedauer, andere nach abgegebener Energie. Vorsicht: Es können auch Parkkosten anfallen. Die Verrechnung findet mittels Ladekarten statt. Viele Anbieter sind zu Roaming-Verbänden zusammengeschlossen und erlauben die übergreifende Nutzung der Ladekarten.“ Ein Beispiel dafür ist der Bundesverband Elektromobilität Österreich. Achtung: Die Preise können sich innerhalb des Verbandes sehr wohl je nach Anbieter unterscheiden.
  • Ist ein E-Auto sicher für Insassen und Retter? „Crashtests zeigen, dass E-Autos die gleichen Sicherheitsstandards erfüllen wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Bei einem Unfall schaltet sich das Hochvolt-System automatisch ab“, erklärt der ÖAMTC-Cheftechniker. Erkennt die Feuerwehr ein verunfalltes Fahrzeug als E-Auto (Rettungskarte und die neuen, grünen Kennzeichen helfen dabei), kommen spezielle Schutzhandschuhe zum Einsatz. Generell werden bereits viele Feuerwehren – und auch die Pannenfahrer des ÖAMTC – im Umgang mit E-Autos speziell geschult.
  • Wie viel kostet ein E-Auto überhaupt? Wie bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ist diese Frage nicht allgemein zu beantworten – zu breit ist mittlerweile die Auswahl an Modellen. Von rund 20.000 bis an die 100.000 Euro reicht die Preisspanne aktuell.
  • Welche Förderungen gibt es? Wer sich als Privatperson für den Kauf entscheidet, wird mit verschiedenen Förderungen und Prämien unterstützt. Das betrifft nicht nur den Kauf des Fahrzeugs selbst, der mit 3.000 Euro netto gefördert wird, sondern auch die Anschaffung von Ladeinfrastruktur wie einer Wallbox. Zusätzlich gibt es in manchen Bundesländern und Gemeinden weitere Zuschüsse und es gibt keine NoVA sowie keine motorbezogene Versicherungssteuer.
  • Ist ein E-Auto tatsächlich umweltfreundlich? „Um diese Frage zu beantworten, muss das Fahrzeug gesamtheitlich betrachtet werden“, stellt Hametner klar. „So ist der Betrieb zwar emissionsfrei, jedoch entstehen bei der Produktion der Batterie und des Stromes fürs Aufladen sehr wohl Emissionen.“ Je nach Grundannahme (besonders Akkugröße und Strommix) muss man mit einem E-Auto daher 40.000 bis 60.000 Kilometer fahren, um tatsächlich CO2-neutraler unterwegs zu sein als mit einem Diesel- oder Benzinfahrzeug. Näheres dazu steht im Expertenbericht „Mobilität 2030“.

Alles zum Thema E-Mobilität und den entsprechenden Leistungen des ÖAMTC findet man unter www.oeamtc.at/thema/elektromobilitaet.

Quelle Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touringclub am 14. Februar 2019 um 13:00 Uhr


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