Gut eingestellte Raumthermostate helfen beim Energiesparen. Trotzdem ist den Energieberater*innen von DIE UMWELTBERATUNG aufgefallen, dass der Raumthermostat in vielen Haushalten vernachlässigt herumhängt. Sich kurz mit der Einstellung des Raumthermostates zu beschäftigen, zahlt sich aus. Denn jedes Grad weniger spart 6 % Heizkosten. DIE UMWELTBERATUNG informiert, was beim Einstellen zu beachten ist.
Raumthermostate sind praktisch: Sie sind mit dem Heizsystem verbunden und schalten dieses energiesparend ein und aus – wenn sie richtig eingestellt sind. „Wer sich einmal mit der Einstellung des Raumthermostats auseinandersetzt, spart langfristig und auf sehr bequeme Art Geld“, erklärt Energieberaterin Julia Unteregger von DIE UMWELTBERATUNG.
Die wichtigsten Einstellungen im Überblick
- Mindest- und Maximaltemperatur festlegen
- individuelle Einstellungen für alle Tage der Woche wählen
- Nachtabsenkung nutzen
- Datum und Uhrzeit einstellen
Mindest- und Maximaltemperatur wählen
Die empfohlene Mindesttemperatur liegt bei 16 bis 18 Grad, abhängig von der Luftfeuchtigkeit. Je feuchter die Luft, desto wärmer sollte die Temperatur sein. Als Maximaltemperatur sind 20 bis 22 Grad eine gute Richtlinie. Die optimale Temperatur hängt auch davon ab, in welchem Zimmer der Raumthermostat angebracht ist. Im Wohnzimmer, wo man sich länger aufhält, ist eine höhere Temperatur notwendig – ca. 20 bis 22 Grad – als zum Beispiel im Vorzimmer, wo 16 bis 18 Grad reichen.
Wird die gewählte Mindesttemperatur unterschritten, schaltet sich die Heizung automatisch ein. Sie heizt solange, bis die eingestellte Maximaltemperatur erreicht ist, und schaltet dann ab. Der Raumthermostat orientiert sich an der Temperatur des Zimmers, in dem er aufgehängt ist. In anderen Zimmern kann die Temperatur mit Thermometern gemessen und bei Bedarf durch die Regler an den Heizkörpern weiter eingestellt werden.
Heizzeiten individuell einstellen
Digitale Raumthermostate bieten die Möglichkeit, ein voreingestelltes Heizprogramm zu verwenden, bei dem die Heizung rund um die Uhr läuft oder individuelle Heizzeiten berücksichtigt werden. Für jeden Wochentag kann je nach Anwesenheit der Bewohner*innen ein eigenes Programm festgelegt werden – zum Beispiel: Am Montag heizen zwischen 6 Uhr und 7:30, bis alle außer Haus sind. Dann wieder um 17 Uhr zu heizen beginnen, wenn die ersten nach Hause kommen und heizen bis 22 Uhr, wenn Schlafenszeit ist. So können die Heizzeiten für jeden Wochentag und auch für regelmäßige An- oder Abwesenheit am Wochenende individuell festgelegt werden und niemand braucht daran zu denken, die Heizung ein- und auszuschalten. Bequem und energiesparend gleichzeitig! Das Einsparungspotential durch einen gut eingestellten Raumthermostat ist umso größer, je schlechter eine Wohnung gedämmt ist.
Nachtabsenkung verwenden
In der Nacht kann die Raumtemperatur um einige Grade abgesenkt werden − das sorgt auch für besseren Schlaf. Empfehlenswert sind je nach individuellen Bedürfnissen 16 bis 20 Grad. Die Uhrzeit für Beginn und Ende der Nachtabsenkung ist von den Schlafgewohnheiten der Bewohner*innen abhängig und davon, wie gut die Wohnung gedämmt ist. Bei der Einstellung ist zu beachten, dass übliche Heizkörper sowie auch Fußbodenheizungen nach dem Ausschalten meist noch länger warm bleiben, also eine bestimmte „Trägheit“ haben. Je nach Dauer der Trägheit kann die Heizung zum Beispiel bereits eine Stunde vor der üblichen Schlafenszeit ausgeschalten werden.
Datum und Uhrzeit richtig einstellen
Wenn die Heizzeiten eingestellt sind und die Heizung dennoch nicht funktioniert wie sie sollte, kann das an falscher Uhrzeit oder falschem Datum liegen. Nach einem Stromausfall sollten Raumthermostate überprüft werden, da Uhrzeit und Datum danach möglicherweise nicht mehr stimmen und die Heizprogramme nicht richtig funktionieren.
Weitere Sparmöglichkeit: Vorlauftemperaturen
Die richtige Einstellung der Raumthermostate ist ein wichtiger Schritt beim Energiesparen. Weitere Knackpunkte sind die Vorlauftemperaturen für Warmwasser und Heizung – sie sind häufig zu hoch eingestellt. Bei einer Brennwerttherme können diese Temperaturen über zwei Regler an der Therme angepasst werden. Die Warmwassertemperatur sollte etwa 60 Grad betragen, um Legionellen-Keime abzutöten. Die Vorlauftemperatur für Heizkörper sollte zwischen 45 und 60 Grad liegen. Wird im Herbst mit 45 Grad gestartet und erst in den wirklich kalten Winterwochen die Vorlauftemperatur für die Heizkörper höher gedreht, spart das auch Heizenergie.
Quelle DIE UMWELTBERATUNG am 21. November 2023
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