Earth Night am 07.09.: weniger Beleuchtung für mehr Vielfalt

06. September 2021 / DIE UMWELTBERATUNG regt zum Mitmachen bei der Aktion „Earth Night“ und zur nachhaltigen Reduktion der Lichtverschmutzung an.

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Sujet "Licht aus!" © www.earth-night.info

Bei der Earth Night am Dienstag, 7. September ab 22 Uhr, heißt es: Licht aus. Diese Aktion setzt ein Zeichen dafür, dass es auch mit weniger Beleuchtung geht – und sogar viel besser geht als bei hell erleuchteten Nächten. Denn Insekten und Vögel leben länger, wenn sie nicht durch Licht irregeführt werden. Für Mensch und Tier ist der Schlaf in der Finsternis erholsamer. Und der Sternenhimmel ist ohne Beleuchtung unvergleichlich schöner. DIE UMWELTBERATUNG gibt Tipps zur Reduktion der Lichtverschmutzung.

Bei der Aktion „Earth Night“ wird eine Nacht lang die Beleuchtung reduziert – das soll für einen bewussteren Umgang mit der Ressource Licht sensibilisieren. Organisationen, Firmen und Gemeinden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligen sich. Auch Privatpersonen sind eingeladen, mitzumachen und ihre Beleuchtung zu reduzieren. DIE UMWELTBERATUNG unterstützt die Aktion Earth Night aus vielen Gründen. „Derzeit gibt es in den Nächten zu viel Licht, das zu hell und blaustichig ist und zu lange, oftmals unnötig und am Ziel vorbei leuchtet. Optimal eingesetztes Licht spart Energie, schützt die Natur und fördert die Gesundheit“, erklärt Mag.a Manuela Lanzinger von DIE UMWELTBERATUNG.

Tipps für eine optimale Beleuchtung

Um das künstliche Licht in den Nächten langfristig zu reduzieren, gibt es viele Möglichkeiten

  • Lichtdauer und -intensität im Außenraum auf das notwendige Maß reduzieren. Dies spart Stromkosten und schützt die Tiere.
  • Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhren sorgen für eine kurzfristige und trotzdem sichere Wegebeleuchtung.
  • Statt Kugellampen, die ungezielt in alle Richtungen Licht abgeben, werden besser Lampen eingesetzt, deren Lichtkegel nach unten gerichtet ist. Optimal eignen sich Full-Cut-Off-Leuchten, diese sind nach allen Seiten abgeschirmt und lassen nur nach unten Licht durch.
  • Niedrige Lichtmasten oder eine niedrige Montage der Leuchte verhindern Blendung und eine zu starke Streuung des Lichts.
  • Für die Beleuchtung von Wegen oder Terrassen eignen sich energiesparende LED-Lampen mit dem Farbton „warmweiß“ (unter 3000 Kelvin). Sie sind langlebig, ihr Licht enthält keine UV-Anteile und ist dadurch insektenfreundlicher.

Keine Sterne, keine Ruhe

Starke Beleuchtung kostet viele Tiere das Leben. In dunklen Nächten können am Himmel 3.000 bis 4.000 Sterne beobachtet werden, in hellen Stadtvierteln hingegen kaum 100. Der hohe Lichtanteil in der Nacht stört tagaktive Tiere in ihrer Ruhephase. Viele Nachtfalter gehen in Beleuchtungskörpern zugrunde oder sitzen wie versteinert an der hellen Wand anstatt nach Futter zu suchen. Laut Schätzungen sterben in den Sommermonaten an einer einzigen Laterne durchschnittlich 150 Insekten pro Nacht. Zugvögel werden durch die Lichtverschmutzung vom Kurs abgelenkt und können an beleuchteten, hohen Objekten kollidieren. An einem 300 Meter hohen Fernsehturm in den USA sind im Rahmen einer 29 Jahre dauernden Langzeitstudie 120.000 Vögel tödlich verunglückt.

Gesunder Schlaf in dunklen Nächten

Menschen brauchen Dunkelheit für einen gesunden Schlaf. Der Tag-Nacht-Rhythmus steuert unsere biologischen Uhren. Überdosiertes, künstliches Licht ist ein Störfaktor und bewirkt im Gehirn eine geringere Ausschüttung von Melatonin, das stresshemmend wirkt. Dies kann Schlafstörungen und weitere gesundheitliche Schäden zur Folge haben.

Quelle DIE UMWELTBERATUNG am 06. September 2021 um 09:19 Uhr


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