30 Jahre Marchfeldkanal: Donauwasser gegen Trockenheit

LH-Stv. Pernkopf: Umsetzung war Meilenstein für Niederösterreich

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Seit 30 Jahren versorgt der Marchfeldkanal die Korn- und Gemüsekammer Österreichs mit Wasser aus der Donau. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf gratulierte der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal zu diesem einzigartigen Gewässersystem: „Das Marchfeld sticht aus der landschaftlichen Vielfalt unseres Landes besonders hervor: als ebene Großlandschaft im alpinen Österreich, als Kornkammer und Gemüsegarten unseres Landes, aber auch als eine der trockensten Regionen Österreichs. Um die wirtschaftlichen Grundlagen der Region und damit die Versorgung mit Lebensmittel für ganz Österreich nachhaltig zu sichern wurde das Marchfeldkanal-Projekt umgesetzt. Heute, nach 30 Jahren Betrieb ist der Erfolg sichtbar und der Marchfeldkanal hat sich bewährt. Die Bäuerinnen und Bauern im Marchfeld stehen für Versorgungssicherheit, der Marchfeldkanal hilft ihnen dabei und ist gleichzeitig auch zu einem attraktiven Naherholungsraum geworden.“ Insgesamt 200 Millionen Euro flossen damals in den Bau – bis heute hat das Land Niederösterreich weitere 55 Millionen Euro in den Marchfeldkanal investiert.

Das 30-Jahr Jubiläum brachte auch einen Wechsel in der Geschäftsführung der Betriebsgesellschaft mit sich: Wolfgang Neudorfer trat mit Ende September seinen Ruhestand an und seit 1. Oktober führt Franz Steiner die Betriebsgesellschaft. Geschäftsführer Franz Steiner erläutert: „Das Marchfeldkanal-Projekt war bereits vor 30 Jahren die Antwort auf den Klimawandel für die Region Marchfeld aber nicht nur die nachhaltige Sicherung des Grundwasserkörpers und Versorgung der Region mit Wasser für die Landwirtschaft wurde erreicht, sondern auch die Verbesserung der Gewässergüte im Russbach und Stempfelbach, der Schutz im Donau-March Winkel vor Hochwässern und eine Aufwertung des Lebens- und Naherholungsraums.“

Die Geschichte des Marchfelds ist eng mit der Abfolge von Wasserknappheit und Wasserüberschuss verbunden. Bereits 1850 wurden erste Pläne im Zuge der Donauregulierung entwickelt, Donauwasser in das Marchfeld zu leiten. Immer wieder wurden Anläufe für die Sicherung und Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion im Marchfeld durch eine Wasser-Zuleitung gemacht. Im Jahr 1983 wurde die Planungsgesellschaft Marchfeldkanal von Bund und Land Niederösterreich gegründet – mit einer weit über die ausschließlich landwirtschaftlichen Anforderungen hinausgehenden Zielsetzung. Neben der Wasserzuleitung für die landwirtschaftliche Bewässerung waren auch alle Fragen der regionalen Entwicklung wie der Gesamtwasserversorgung, des Grundwasserschutzes, der Vorflutverhältnisse, der Wassergüte, aber auch des Hochwasserschutzes zu klären. Um das Projekt für weite Teile der Bevölkerung zu erschließen, wurden auch Aspekte der Freizeit- und Erholungsnutzung in die Planungen einbezogen.

„Das Marchfeldkanal-Projekt markiert die Wende vom rein technischen zum ökologisch orientierten Wasserbau in Österreich. Es war ein Meilenstein für Niederösterreich und strahlt heute noch als Leuchtturmprojekt mit seinen positiven Folgen in die Zukunft“, betont LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und führt fort: „Heute ist der Marchfeldkanal eines der fischreichsten Fließgewässer Österreichs. Nach 30 Jahren scheint es fast so, als ob er schon ewig bestehen würde.“

Im Jahr des Jubiläums wurde ein neuer online Auftritt der Betriebsgesellschaft unter www.marchfeldkanal.at präsentiert. Auf der Homepage wird wöchentlich über aktuelle Niederschlags- und Grundwasserstandswerte informiert.

Quelle Amt der NÖ Landesregierung am 14. November 2022 um 11:35 Uhr


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